Entwicklung der Kettzuführung


Entwicklung der Kettzuführung an Webmaschinen

Früher wurde das Gewebe auf Handwebstühlen von feststehenden Kettbäumen gewoben, welche durch eine Sperrvorrichtung arretiert wurden. Nach der Herstellung einer bestimmten Gewebelänge konnte die Sperrvorrichtung gelöst werden, damit weiteres Kettmaterial freigegeben werden konnte.

Hier eine kleine Geschichte der Entwicklung der Kettzuführung, vom 18. Jahrhundert bis zu den heutigen hochkomplexen, elektronischen Kettablasssystemen.

 

Die Entwicklungsanfänge der Kettzuführung

Mit der Einführung des mechanischen Webstuhls Ende des 18. Jahrhunderts begann auch die Weiterentwicklung der Kettzuführung. Für einen perfekten Webprozess ist eine konstante Kettfadenspannung unerlässlich. Dafür wurden anfänglich Reibungsbremsen eingesetzt. Dabei handelte es sich um Ketten-, Seil- oder Muldenbremsen.

Der Nachteil dieser Systeme war, dass mit abnehmendem Kettdurchmesser die Kettspannung anstieg. Um dennoch eine gute Gewebequalität prozieren zu können, mussten die Weber die Kettspannung stetig nachregulieren. Diese so genannten passiven Geräte wurden später durch aktive Kettschaltgetriebe ersetzt, die den Kettbaum mit einem mechanischen Getriebe in Bewegung setzten. Damit wurde das Kettmaterial in Übereinstimmung mit der benötigten Kettmenge freigegeben. Diese mechanisch angetriebenen Kettschaltwerke hielten die Kettspannung mehr oder weniger konstant.

 

 

Eine wesentliche Voraussetzung für einen einwandfreien Betrieb der Geräte war die richtige Einstellung und Wartung. Positive Kettschaltwerke wurden hauptsächlich für den Antrieb des Grundbaumes in der Webmaschine verwendet. Für die Regelung des Kettbaumes in Hochlage, für Fantasiegewebe, wurden hauptsächlich negative Bremsvorrichtungen eingesetzt.

 

Der erste motoriserte Kettablass der Schweizerischen Willy GROB AG

Damit auch für die Fantasiekette kein Nachregulieren nötig war, entwickelte Willy GROB AG 1983 den ersten motorbetriebenen Kettablass. Seit dieser Zeit beschäftige ich mich mit der elektronischen Zuführung von Kettfäden zu Breit- und Bandwebmaschinen sowie Kettenwirkmaschinen.

Im Jahr 2003 erfolgte vor dem Hintergrund der langjährigen Erfahrung die Gründung der Firma CREALET. Sie ist spezialisiert auf die Entwicklung und Fertigung von elektronischen Kettablasssystemen für spezielle Anwendungen. Auch hier geht die Entwicklung weiter!

 

Anspruchsvollere Anforderungen an Individualität, Variabilität und Sicherheit

Die Anforderungen an die Kettablasssysteme der Zukunft werden vielfältiger und anspruchsvoller in Bezug auf die Individualität, Variabilität und Sicherheit sein. Für hochkomplexe Textilien ist es erforderlich, mehrere Kettbäume mit variabler Kettfadengeschwindigkeit und Kettspannung zu steuern. Die Prozessparameter dazu müssen sichtbar, reproduzierbar, dokumentierbar, nachvollziehbar, übertragbar und kommunizierbar sein.

 

Kettzuführung - Kettbaumgestell für Wirkmaschinen

Modernes Kettbaumgestell für Wirkmaschinen

 

Ganzheitliche Betrachtung für Lösungen nach Mass

Als Ingenieurunternehmen setzen wir auf die Entwicklung innovativer Systeme. Nur eine ganzheitliche Betrachtung von Textiltechnik, Mechanik, Elektronik / Elektrotechnik, Regelungstechnik und Informatik ermöglicht es, Systeme optimal zu gestalten. Unsere direkte Zusammenarbeit mit Kunden und Maschinenherstellern sowie internationalen Forschungspartnern garantiert einen regelmässigen Know-How-Transfer.

Wenn Sie an einer massgeschneiderten Lösung interessiert sind oder Fragen haben, zögern Sie nicht uns zu kontaktieren.

Walter Wirz